Kapitel 4 - Gemeinsame Schulsternwarte der Trierer Gymnasien
Im Jahre 1965 bekam der damalige Physiksammlungsleiter am MPG , StR Bernd Raussen, eine Zuwendung von 5000.- DM, die er zur Anschaffung eines astronomischen Fernrohres für die Schule zu verwenden gedachte. Da bei uns am Staatlichen Hindenburg-Gymnasium nun schon mehrjährige Erfahrungen mit der Astronomie in der Schule vorlagen, war es für ihn sinnvoll, hier um Rat zu fragen.
Angebote für ein Fernrohr dieser Preislage gab es damals noch nicht; die Marktlage für preiswerte und zugleich leistungsfähige Fernrohre sollte sich erst in den siebziger Jahren mit der Entwicklung der vorzüglichen Maksutow-Teleskope des Typs Coelestron entscheidend verbessern.
So hätte ein Rat unter den gegebenen Umständen nur dahin gehen können, ein weiteres Fernrohr in der Größenordnung des Heidenhainschen Newtons zu beschaffen. Dies hätte die Möglichkeiten der Trierer Schulen, Astronomieunterricht zu gestalten, qualitativ kaum verbessert. Der Gedanke, dar es sinnvoller wäre, die Mittel der einzelnen Trierer Schulen zu kumulieren, um ein gemeinsames, um so leistungsfähigeres Observatorium errichten zu können, fand bei StR Raussen ein gutes Echo, zumal eine Verwirklichung an dem beschriebenen Standort Kahlenberg durchaus erreichbar schien.

Der Gedanke einer gemeinsamen Schulsternwarte wurde mit weiteren Trierer Fachkollegen diskutiert und fand breites Interesse. Am 28.6. und am 5.7.1965 traf man sich im Lehrerzimmer des HGT zu Vorgesprächen, auch erste Gespräche mit den Schulleitern der 6 Trierer Gymnasien fanden statt. Auf Anraten des damaligen Leiters des Hindenburg-Gymnasiums, OStD Zengerle sollte zunächst die Gründung eines ins Vereinsregister einzutragenden Trägervereins erfolgen, damit eine juristisch handlungsfähige Person das Unternehmen betreiben könnte. Einzelne Schulen oder die örtliche Direktorenkonferenz hätten nicht die entsprechende Handlungsfähigkeit gehabt.
