Titelbild

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Wintersechseck über unserer Sternwarte

Ganz vorne weg: Das Wintersechseck ist keines der festgelegten 88 Sternbilder im Sinne der Internationalen Astronomischen Union (IAU), sondern ein sogenanntes Asterismus. Das Sechseck ist also lediglich eine markante Konstellation von Sternen der 1. Helligkeit am Winterhimmel und mit bloßen Augen wunderschön zu erkennen. Es wird gebildet aus den Fixsternen Capella im Fuhrmann, Aldebaran im Stier, Rigel im Orion, Sirius im Großen Hund, Prokyon im Kleinen Hund und Pollux oder auch Castor in den Zwillingen. Sirius ist der hellste und am südlichsten gelegene Stern und Capella der nördlichste. Von Mitteleuropa aus ist das Wintersechseck ab September am Morgenhimmel zu sehen. Mitte Dezember bis Januar steht es etwa um Mitternacht hoch über dem Südhorizont. Ab März bis April steht es im Westen am Abendhimmel. Im Bereich des Sechsecks sind einige interessante Objekte zu beobachten. So zum Beispiel der große Orionnebel unterhalb der drei Gürtelsterne, oder die zwei offenen Sternhaufen Plejaden und Hyaden im Stier sowie zwei weitere Sternhaufen: M35 in den Zwillingen und M41 unterhalb des Sirius. Außerdem befindet sich der zur Zeit wohl interessanteste Stern am Himmel nahezu im Zentrum des Sechseck: Es ist Beteigeuze, der in den letzten Monaten drastisch an Helligkeit verlor und ein heißer Kandidat einer Supernovaexplosion ist. Also, ziehen sie sich warm an und lassen sie sich vom Winterhimmel verzaubern.
Direkt unter dem Sechseck erkennt man das Kuppelgebäude des 30 cm Spiegelteleskop der Sternwarte Trier.
Kamera: Canon EOS 6D mit 14 mm Weitwinkelobjektiv, Blende 4, Belichtung: 30 Sekunden bei ISO 1600,
23 nachgeführte Aufnahmen für den Sternenhimmel und 7 Aufnahmen für den Vordergrund
© Michael Luy, 16.01.2020 21:45