Zurzeit ist er ein wahrer Medienstar. Der Komet C/2022 E3 (ZTF) ist für Sternfreunde und Kometenfotografen tatsächlich ein Leckerbissen, für die breite Öffentlichkeit allerdings ein eher unscheinbarer Besucher aus den Tiefen des Sonnensystems.

Mit bloßen Auge kaum oder gar nicht zu sehen, bedarf es schon eines Fernglases und einer Sternkarte, um den Kometen am Himmel aufzufinden.

Außerdem stört jetzt Anfang Februar das Mondlicht bei der Beobachtung.

Nach wochenlanger Schlechtwetterperiode im westlichen Hunsrück war der 29. Januar 2023 endlich wieder ein sonniger Tag. Auch der Abend bis hinein in die astronomische Dämmerung präsentierte sich astronomisch gesehen, abgesehen vom Mondlicht, von der guten Seite. Für mich endlich die Gelegenheit, selbst auf Kometenjagt zu gehen.

Da sich die Landschaften des Hunsrücks zurzeit als tief verschneit präsentieren, war es auch der nahegelegene Hochwald, der mal wieder als Motiv dient.

Tja, und was so vielversprechend begann, endete fast schon überfallartig innerhalb weniger Sekunden. Kaum war die Kamera aufgebaut und die ersten 11 Aufnahmen mit einem Weitwinkelobjektiv im Kasten, war der Himmel durchzogen mit Hochnebelschwaden.

Das war’s! Auf weitere Aufnahmen mit Teleobjektiven und Nachführung musste ich dann verzichten.

Und so kam es nur zu dieser Einen, hier präsentierten Übersichtsaufnahme. Ja, der Komet ist zu sehen, sogar ein Schweifansatz, ja und sogar die grünliche Farbe der Koma ist zu erahnen. Eben ein Komet(chen) über winterlicher Landschaft.

C/2022 E3 (ZTF) wird jetzt schnell schwächer, so das er schon in einer Woche ohne ein Teleskop nicht mehr zu beobachten ist.

Außerdem überwiegt wieder das Schmuddelwetter und am 5. Februar ist Vollmond.

Und so stellt sich mir die Frage, was mich an diesem Abend mehr beeindruckt hat, der Komet am Himmel oder die tief verschneiten Landschaften des Hunsrücks im sanften Mondlicht.

Die Aufnahme ist ein Summenbild aus 11 Einzelbelichtungen mit einem 14 mm Objektiv, gestapelt in Sequator.

© Michael Luy, 29.01.2023