
Sternenhimmel über der Igeler Säule
Sie ist neben dem Mainzer Drususstein das einzig erhaltene Pfeilergrabmal nördlich der Alpen und steht tatsächlich immer noch an ihren Originalstandort. Das 23 Meter hohe antike Bauwerk stammt aus dem 3. Jahrhundert nach Christus und ist reich verziert mit Reliefs. Errichtet wurde das Grabmal von einer reichen treverischen Tuchhändlerfamilie, den Secundiniern, die es mit Darstellungen aus dem Leben der Tuchmacher und der römischen Mythologie verzieren ließen. Gekrönt wird das Bauwerk von einem mit gespreizten Flügeln dargestellten Adler. Interessant ist auch der Umstand, warum dieses Säulenbauwerk heute immer noch im Originalzustand zu bewundern ist. Er geht zurück aufgrund eines Irrglaubens im Mittelalter. So wurde eine abgebildete Familienszene auf dem Grabmal als Vermählung der Eltern Kaiser Konstantins gedeutet, der gemeinsam mit seiner Mutter Helena als Förderer des christlichen Glaubens verehrt wurde. Diese Fehldeutung verhinderte letztendlich den Abbruch des römischen Monuments. Heute steht die Säule mitten in der Gemeinde Igel an der Mosel, direkt an der Bundesstraße 49. Sie ist ein geschütztes Kulturdenkmal nach dem Denkmalschutzgesetz des Landes Rheinland-Pfalz. Außerdem ist sie Teil des UNESCO-Welterbes Römische Baudenkmäler, Dom und Liebfrauenkirche in Trier. Des Weiteren ist sie ein geschütztes Kulturgut nach der Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut und mit dem blauweißen Schutzzeichen gekennzeichnet.
Am Abend des 13. August 2022 Blickt die Kamera über zwei Stunden in Richtung Norden mit dem Grabmal im Blickfeld. Direkt über der Monumentenspitze mit seinem Adler steht der Polarstern im scheinbaren Zentrum der Sternstrichspuren. Die beiden anderen Fotos zeigen die Säule aus dem Säulengarten heraus mit Blickrichtung Südosten. Am Nachthimmel leuchtet der zunehmende Mond zusammen mit den Planeten Saturn, Jupiter und Mars. Alle drei Planeten sind jetzt im Herbst optimal zu beobachten.
Kamera: Canon EOS 6D, Objektiv: 14mm Walimex 2.8, Belichtung: 540 x 10 Sekunden bei ISO 400, Blende: 4
© Michael Luy, 13.08.2022 ca. 22:00